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WJT 2016

Weihbischof Diez in Krakau: „Gib der Barmherzigkeit dein Gesicht!“

Erste Katechese in der Gastpfarrei von Mysłowiece mit Weihbischof Diez aus Fulda und Weihbischof Thomas Maria Renz aus Rottenburg-Stuttgart, Eindrücke aus Katowice

Fulda/Krakau. Das Bistum Fulda übernimmt in der Gastpfarrei von Mysł owice die Verantwortung für die Programmgestaltung eines Katechesenortes. Umso schöner war, dass mit der ersten Katechese am Mittwoch, Fuldas Weihbischof Karlheinz Diez zu den Jugendlichen sprach. Er teilte sich mit Weihbischof Thomas Maria Renz aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart den Vormittag, wobei Renz die Predigt in der Heiligen Messe übernahm. Zur Katechese kamen neben den 260 Jugendlichen aus dem Bistum Fulda auch junge Pilger aus den Bistümern Limburg, Münster und dem Erzbistum Berlin. Musikalisch führte das Marianum mit dem Jugendblasorchester und der Mädchenschola durch das Programm und die Heilige Messe.


Nach einem jubelnden Empfang durch die Jugendlichen des Bistums dachte Weihbischof Karlheinz Diez in seiner Katechese mit den Anwesenden über die Barmherzigkeit nach. Das Alte Testament beschreibt sie als ein „mütterliches Bauchgefühl", während es die deutsche Sprache an das Herz und das Wegnehmen von Elend heranrücke, so Diez. Er entwickelte seine Sicht auf Barmherzigkeit über die Augen: „In den Augen erkennen wir alles: Tränen, Freude, Gelassenheit oder Alkohlkonsum. Genauso nehmen wir über die Augen Beziehungen wahr, wie etwa Gleichgültigkeit oder Kälte. Die Augen sind aber auch das Tor, durch das die Welt in uns hineintritt", erläuterte Diez.


In punkto Barmherzigkeit gehe es dann um ein anderes Sehen, nicht etwa oberflächlich, sondern auf die Wahrheit der Dinge und das Herz der Mitmenschen. So werde ein jeder durch das Sehen auch immer wieder beschenkt, wie etwa auch durch die bewegenden Eindrücke beim Weltjugendtag. „Wir werden jeden Tag beschenkt und der Mensch wird, was er sieht.


Deshalb sei auch wichtig, die Kontrolle über die Augen nicht zu verlieren. „Es ist wichtig sich bewusst zu machen, was wir durch die Augen in uns hineinlassen", so Diez. Dabei helfe der Beistand durch Jesus Christus, der immer wieder in direkten Blickkontakt mit Menschen getreten ist. „Jesus öffnet den Blick für die Barmherzigkeit Gottes. Er schenke jedem die Kraft seiner Augen, dann werden es barmherzige Augen." Zum Schluss ermutigte er jeden Jugendlichen persönlich: „Gib der Barmherzigkeit deine Augen."

Bildergalerie von Wolfgang Uffelmann, Petersberg

Die Kleingruppe aus dem Kinzigtal nach der Katechese mit Weihbischof Karlheinz Diez 
Die Kleingruppe aus dem Kinzigtal nach der Katechese mit Weihbischof Karlheinz Diez

In der anschließenden Fragerunde dachten die Jugendlichen gemeinsam mit den beiden Bischöfen darüber nach, wie diese gelebte Barmherzigkeit konkret im Alltag gelebt werden könne. Dabei fanden die Jugendlichen auch Mut zum Zeugnis. In diesem Zusammenhang wies Weihbischof Thomas Maria Renz darauf hin, dass Barmherzigkeit und Gnade als Wörter im alltäglichen Sprachgebrauch keine Verwendung mehr fänden, nur noch deren negative Formen „unbarmherzig" und „gnadenlos". In diesen Tagen des Weltjugendtages könnten die Jugendlichen mit ihrer Freude diesen Begriffen wieder neue positive Strahlkraft verleihen.


In seiner Predigt in der Heiligen Messe nach der Katechese verdeutlichte Weihbischof Renz, dass Jesus ein Kommunikationsgenie gewesen sei. Am Beispiel des Evangeliums von der Ehebrecherin, die gesteinigt werden sollte, entwaffne Jesus die Ältesten mit einer Gegenfrage. „Dabei wird deutlich: Jesus will in Schuldfragen, dass wir einander aufrichten, nicht übereinander richten", so Renz. Jesus schenke dazu die Kraft und das Heil, wofür auch der gegenwärtige Weltjugendtag täglich viele Beispiele böte.

Bildergalerie von Sebastian Pilz

 
Die Kleingruppe der KJF nach der Fahrt mit der „singenden kleinen Straßenbahn“, mit dem Straßenbahnführer (Mitte) und Franziska Neidhardt (2.v.r.) 
Die Kleingruppe der KJF nach der Fahrt mit der „singenden kleinen Straßenbahn“, mit dem Straßenbahnführer (Mitte) und Franziska Neidhardt (2.v.r.)

Den restlichen Tag verbrachten die verschiedenen Kleingruppen sehr unterschiedlich. Manche ruhten sich aus, wieder andere nahmen den langen Weg nach Krakau auf sich und erlebten eindrucksvolle Momente in einer immer voller werdenden Weltjugendtagsstadt. Einige Kleingruppen machten sich nach Katowice auf, das nur wenige Kilometer von Myslowice entfernt liegt. Unter ihnen war auch die Kleingruppe der Katholischen Jugend Fulda (KJF), die die einstige „Bergbaustadt der Kohleminien" mit ihren vom Sozialismus geprägten Straßen und Plätzen besuchte. Dabei war Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen sowie für ein Gebet mit Besuch in der Kathedrale von Katowice.


Franziska Neidhardt aus Flieden ist mit dieser Gruppe zum ersten Mal auf einem Weltjugendtag. „Mich beeindruckt die große Menschenmaße, die im Glauben verbunden über verschiedene Kulturen hinweg fröhlich zusammen ist", sagte die 17-jährige aus Flieden. Von der Katechese des Tages nahm sie die Erkenntnis mit, dass Barmherzigkeit sehr vielseitig sei und nicht nur auf eine Tat zu beschränken ist. „Barmherzigkeit geht "face to face", indem ich jeden mit Respekt und Liebe anschaue. Ich bin von Jesus angenommen wie ich bin und deshalb sind es auch andere.", so Neidhardt, die sich bereits auf den Papst und die Nacht im Freien freut.


Die Rückfahrt von Katowice nach Myslowice war für die Kleingruppe ein Erlebnis der besonderen Art. Die Straßenbahn, die von der Streckenführung eher einer Parkeisenbahn glich, wurde zum Verkehrsmittel, um die Weltjugendtagsfreude mit verschiedenen Liedern zu den Einheimischen dieser, von Krakau weit entfernten Region zu tragen. Ein anschließendes Foto mit dem Straßenbahnfahrer dokumentierte diese Fahrt. Nach dem Abendgebet und einem Konzert im Park von Myslowice ging es ins Bett, um genügend Kraft zu tanken, für die Willkommensfeier mit Papst Franziskus im Blonia Park von Krakau am Donnerstag.

Bildergalerie von Sebastian Pilz


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Text und Bilder: Sebastian Pilz

 

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